Die Maltechnik der Ikonenmalerei ist eine der ältesten altechniken der Welt und wurde bereits von den alten Ägypter und den Minoern praktiziert. Als Grundlage dafür dienten entweder kalkpolierte Wände, feingeschliffener Marmor oder Holzplatten (wie bei den Fayoumportraits auf den Mumien der römisch/ hellenistischen Zeit). Die Holzplatte wird mit einem Leinentuch beklebt; darauf wird die Stuckmischung (bestehend aus Kalk, Zinkweiss, Kreide und Knochenleim) warm mehrmals aufgetragen; danach mit der Spachtel geglättet, feinst geschliffen und poliert. Diese Prozedur ist notwendig, damit die Farbschichten tief genug in den Malgrund eindringen und somit Jahrhunderte und Jahrtausende überdauern können, ohne ihre Leuchtkraft zu verlieren.
Ein wesentlicher Faktor dafür ist das Bindemittel, welches die Pigmente (die Pulverfarben) bindet. Früher verwendete man Mehlwasser, Milchextrakt (Kaseinleim), Feigenmilch oder Eidotter. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Ei das beste Bindemittel überhaupt ist. Das Eidotter wird vom Eiklar getrennt, gewaschen und die Dottersubstanz (ohne die Haut) mit einem Gemisch von Essig (oder Bier) und Wasser durch Schütteln vermengt.
Auf der mit mehrmaligen Schellackbeschichteten Malplatte, wird 23-karätiges Blattgold -auf die Flächen die nicht bemalt werden- aufgetragen. Der Farbauftrag erfolgt mehrschichtig, von dunkel zu hell; zum Schluss erhält die Ikone einen Schutzfirnis