Loukas SEROGLOU
in Athen geboren, kam 15-jährig mit einem Stipendium nach Wien, um hier seine künstlerische Ausbildung zu absolvieren. In der Zeit von 1961 – 1970 lernte er in der renommierten Firma Franz Marischka Restauration, barockes Kunsthandwerk, Intarsientechnik und Schnitzerei und studierte parallel dazu an der Wiener Kunstschule Gebrauchsgrafik, Dekoration und Werbung bei Prof. Fabigan. Anschließend belegte er die Fächer Architektur, Innenarchitektur und Baugestaltung und besuchte Kurse für Malerei bei Frau Prof. Matejka-Felden, Direktorin der Akademie für Bildende Künste in Wien. Von 1971 bis 1992 war er in verschiedenen Architekturbüros in Wien und Niederösterreich tätig, in diese Zeit fällt auch die erfolgreiche Teilnahme an Architekturwettbewerben (u.a. für den Wiederaufbau der Nationalbank Wien, den Umbau des Hauptpostamtes Wien 1. und eine ökologischen Wohnsiedlung in Süddeutschland). In den Sommermonaten unternahm er regelmäßig ausgedehnte Reisen nach Indien, Tibet, Nepal, Sikkim, Thailand und Singapur, sowie Bergtouren in die Himalayaregionen Ladakhs, Nepals und Kaschmirs. Die Aufenthalte in indischen Ashrams und tibetischen Klöstern weckten sein Interesse und die Liebe zur Mystik der asiatischen Religionen und prägten seine Lebensanschauung nachhaltig. Er hielt Vorträge über Kunst, Metaphysik und Philosophie, verfaßte Gedichte, Prosa, Kurzgeschichten und philosophische Essays. Von 1992 bis 1996 arbeitete er als Fremdenführer auf Korfu und Kreta und von 1999 bis 2012 als staatlich geprüfter Fremdenführer in Wien.
In den Jahren 1966 bis 1971 hatte er in der Malerei seinen eigenen Stil entwickelt, den er aufgrund der Thematik mit „Phantastischer Mystizismus“ bezeichnet. Die meisten aus dem Zyklus dieser großformatigen Ölbilder wechselten zu privaten Besitzern. Unter ihnen befand sich auch der inzwischen verstorbene Österreichische Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger, mit welchem ihn eine jahrelange, tiefe Freundschaft verband, die sich in vielen Gesprächen über Ethik und Philosophie in der Politik und allgemeinen Fragen nach dem Sinn und Zweck des Lebens entwickelt hatte.
Sein Interesse an der Ikonenmalerei geht ursprünglich auf seine Besuche der Mönchsrepublik Agion Oros (Berg Athos) zurück. Durch den engen Kontakt mit Mönchen, Asketen und Eremiten vertiefte er sich in die Spiritualität der Christlichen Mystik und Metaphysik. Parallel dazu fand er immer mehr Gefallen an der Strenge der byzantinischen Ikonentradition und ihrer transzendenten Botschaft und lernte bei mehreren Mönchen die Technik der Ikonenmalerei. 1994, während einer dreimonatigen Klausurzeit im Benediktinerkloster St. Paul im Lavanttal / Kärnten malte er seine ersten Ikonen. Im Nachbarort Wolfsberg veranstaltete er im selben Jahr seine erste Ikonenausstellung. Nach zahlreichen Ausstellungen und Seminaren im deutschsprachigen Raum versucht Seroglou die Ikonenmalerei von der Isolation der religiösen Frömmigkeit zu befreien und ihr ihren verlorenen Platz in der Welt der Kunst wiederzugeben. Er entfernte sich von der strengen Tradition der „Heiligendarstellungen“. Die Ikone ist für ihn weit mehr als ein frommer Gegenstand, welcher zum Trost und zur Linderung weltlicher Nöte und Probleme des einfachen Gläubigen herangezogen wird. Aber die Ikone ist auch ein Kunstobjekt und insofern dürfen ihr keine Grenzen gesetzt werden. Aus dieser Anschauung heraus begann er mit Kompositionsbildern metaphysischer Thematik unter Anwendung von Mischtechniken, ohne das Wesen der Ikone aus den Augen zu verlieren.
Loukas Seroglou hat bis heute zahlreiche Einzelausstellungen organisiert und seine Bilder befinden sich im Besitz von Klöstern, Kirchen ( u.a. malte er für die Altarwand der orthodoxen Kirche in der amerikanischen Militärbasis Ramstein/Kaiserslauten in Deutschland und die Jubiläums-Triptychonikone für den Passionistenorden in der Wallfahrtskirche Maria Schutz/ Semmering ), sowie Privatpersonen.
Irene SEROGLOU-POLYCHRONIOU
wurde in Athen geboren, wo sie am Konservatorium Klavier studierte. Anschließend nahm sie Privatunterricht bei dem bekannten und preisgekrönten ukrainisch-russischen Pianisten Valery Sagaidachny. 1997, nach kurzem Studium an der Philosophischen Fakultät der Universität Luxemburg, beschloss sie, nach Wien zu übersiedeln und mit ihrem Mann zusammenzuarbeiten.
Als im Jahre 1998, anlässlich des Gedenkens an die Ermordung der Österreichischen Kaiserin Elisabeth vor hundert Jahren, eine Veranstaltungsreihe ihres Mannes mit den Themen „Kaiserin Elisabeth und Griechenland“ und „Das metaphysische Leben der Kaiserin“ stattfand, gab sie für die bekannte griechische Sängerin Marisa Koch und den Countertenor Angelos Fotiadis die Klavierbegleitung.
An der Karl Schubert–Schule für seelenpflege-bedürftige Kinder in Wien war sie ebenfalls als Klavierbegleiterin für Musiktherapie und Eurythmie tätig.
Ihre Liebe zur Ikonenmalerei veranlasste sie, die Musikerlaufbahn aufzugeben. Sie lernte die Kunst der byzantinischen Ikonenmalerei nicht nur bei ihrem Mann, sondern bei zahlreichen Ikonenmalern auf der Insel Kreta. Sehr bald jedoch entwickelte sie ihren eigenen Stil und begann vorwiegend Kleinikonen im Miniaturformat zu malen, die sie oft mit Elementen renaissance-artiger Pinselstrichzeichnungen kombiniert.
Ihre Ikonen der letzten Jahre sind durch ornamentale Motive der byzantinischen und italienischen Buchmalerei bereichert und in Glas-Tiefenrahmen mit Samtpassepartout eingefasst. Das spezielle Museumsglas schützt die Ikone nicht nur vor UV-Strahlen, sondern minimiert auch die Spiegelungen. Dadurch wird eine dreidimensionale Tiefenwirkung erreicht. Die Ikone erhält so, neben ihrem spirituell-religiösen Charakter, ihren Platz als kostbares Objekt in der Kunst der Miniaturmalerei.
2012, auf der Suche nach weiteren Ausdrucksmöglichkeiten in der Ikonenkunst, entdeckte Frau Seroglou-Polychroniou ihre Liebe zum Mosaik (die Mosaikdarstellungen haben in der orthodoxen Kirche eine lange Tradition - wie beispielsweise in der Hagia Sophia in Istanbul - , sie sind sogar die älteste sakrale Kunst der Ostkirche, und entstanden lange vor den „tragbaren“ Ikonen, die als Folge der Zerstreuung der griechischen Bevölkerung nach der osmanischen Herrschaft populär wurden).
Die Ikonen von Frau Irene Seroglou-Polychroniou befinden sich ebenfalls in Privatsammlungen und Klöstern.
Malerei auf Tabletts: Mehr Infos www.artrays.at